Stefan Schasche W&V

Im November werden wir von den Shopping-Events geradezu überrollt. Egal ob Black Friday, Singles Day oder Cyber Monday – immer wird gespart, obwohl man ja eigentlich Geld ausgibt. Doch es gibt eine Ausnahme.

Gegen die großen Verkaufsevents Black Friday(24.11.), Cyber Monday (27.11.) und Singles Day(11.11.) ist der „Green Sunday“ (19.11.), für den Kleinanzeigen gerade eine Kampagne gestartet hat, geradezu winzig. Seit vier Jahren gibt es den Tag, ins Leben gerufen wurde er seinerzeit vonEbay Kleinanzeigen, das 2021 an den norwegischen Online-Marktplatz Adevinta verkauft wurde und seitdem das „Ebay“ im Namen verloren hat. Der Green Sunday ist nicht wie die anderen Shopping-Events ein Feiertag des grenzenlosen Einkaufens, sondern es geht um nachhaltigen Konsum und darum, vergessene und verstaubte Gebrauchtgegenstände wieder einerVerwendung zuzuführen. Die aktuelle, von The Goodwins entwickelte Kleinanzeigen-Kampagne für den Green Sunday ist den Produkten entsprechend im Retrostil gestaltet und macht sich über die Verkaufstage-Flut lustig. Mit dem Spruch „Was die Welt braucht! Noch ein Shopping Event“ gleich zu Anfang des Spots nimmt Kleinanzeigen zudem seinen „Green Sunday“ selbst auf die Schippe, aber wie in jedem guten Scherz steckt auch in diesem mehr als nur ein Körnchen Wahrheit. Carina Morales, Brand Marketing Lead bei Kleinanzeigen: „Die Welt muss Ressourcen sparen. Und wir alle müssen verstehen, dass wir dazu an ganz verschiedenen Stellschrauben unseres Alltags drehen können, auch bei der Anschaffung von Dingen – die müssen keineswegs immer nagelneu sein. Genau das soll die Kampagne zum Green Sunday transportieren. Eine Kampagne, die dieses Jahr wesentlich größer angelegt ist, als die Jahre zuvor“. Im Spot, der zwischen dem 7. und dem Green Sunday am 19. November im TV, Online und in Social Media ausgespielt wird, kommen als Konsequenz zahlreiche geliehene und gebrauchte Sachen zum Einsatz, die nach der Produktion über Kleinanzeigen wieder verkauft wurden. Außerdem wurde der Spot vor Ort in Berlin gedreht.

Momentan noch eher ein Symbol

Auch wenn der Green Sunday eher ein Symbol als eine wirkliche Konkurrenz für Black Friday & Co. ist, hat er gerade heute eine echte Daseinsberechtigung. Und das nicht „nur“ wegen der Möglichkeit, durch den Gebraucht kauf Ressourcen einzusparen, sondern schlicht und einfach aus finanziellen Gründen. Viele Geldbörsen im Lande sind nicht mehr so prall gefüllt wie es vielleicht vor Jahren der Fall gewesen ist und der Blick in die Zukunft verheißt nicht unbedingt eine schnelle Besserung der wirtschaftlichen Umstände auf dem Globus generell und auch in Deutschland. Zwar hat sich zuletzt die Inflationsrate etwas verringert, doch die Konsumstimmung der Verbraucherinnen und Verbraucher ist nach wie vor im Keller. Und so könnte der private Handel von Secondhand-Produkten künftig weiter stark an Bedeutung gewinnen – und das beileibe nicht nur am Green Sunday.