via Santiago Campillo-Lundbeck Horizont
Marketing for Future – am Abend des 24. Juni wurden zum zweiten Mal die Preise in einem Wettbewerb verliehen, der Marketing zu einer Kraft gegen den Klimawandel machen will. Einziger Goldpreisträger des Abends war Ebay für seine Werbekampagne "Lass uns Handeln". Die Jury hatte in diesem Jahr die Auswahl unter 20 Kandidaten zu treffen, die es auf die Shortlist geschafft hatten. Und der offensichtlichste Unterschied zum Vorjahr: Unter den Bewerben befanden sich zahlreiche Projekte aus dem Werbe-Mainstream.
Für einen Award, der sich gerade im zweiten Jahre seiner Existenz befindet, leistet sich der Marketing-for-Future-Award bemerkenswerte Standards. Während bei den Cannes Lions die Löwen gerade nur so purzeln, vergab hier die nur einmal Gold und Silber in der Kategorie „Hot Shit“ (Ebay Kleinanzeigen und Ben & Jerrys) sowie zweimal Bronze (Veganz in der Kategorie „Know the Score“ und Runamics in der Kategorie „Start Now“). Außerdem sprach die Jury in zwei Fällen noch eine lobende Erwähnung aus.
Der Anspruch des von einem Verein getragenen Awards ist hoch. Das Marketing soll nicht mehr nur der Turtbo für klimaschädlichen Konsum sein, sondern zum motivierenden Beschleuniger einer klimapositiven Konsumlandschaft. Gründer Jan Pechmann formulierte es zum Start 2020 folgendermaßen: „In der Vergangenheit haben wir Menschen ernsthaft Glauben gemacht, Zigaretten seien der Inbegriff von Coolness, SUVs ließen unser Leben abenteuerlicher werden und Mineralwasser schmeckt nur, wenn es aus Flaschen kommt. Marketing ist eine mächtige Kraft. Es ist an der Zeit, sie für die Zukunft einzusetzen.“
Das drückt sich auch in der Gestaltung des Awards. Statt einer Jurierung nach unterschiedlichen Medienkanälen, wird hier das Marketing nach seinem Effekt beurteilt: „Hot Shit“ ist für Arbeiten, die klimapositives Verhalten attraktiv und nachahmenswert darstellt. „Start now“ ist für Arbeiten, die einen pragmatischen, ersten Schritt darstellen. Und „Know the Score“ ist für Arbeiten, die die Folgen des klimaschädlichen Konsums anschaulich und nachvollziehbar machen.
Der Award ist Klassentreffen und Austauschforum für die Macher, soll aber anderen konkrete Beispiele liefern, um das eigeneMarketing zu verändern. Der Award versteht sich explizit als Plattform, um über die Insights aus den Cases zu sprechen und überkünftige Strategien zu diskutieren. Zu diesem Zweck wurde schon die Preisverleihung von einer Diskussion der Best Practices, einer virtuellen Ausstellung und anderen Networking-Gelegenheiten begleitet.
Kommende Woche soll es zudem ein Marketing-for-Future-Online-Camp geben, wo es ausschließlich um die Wissensvermittlung gehen wird.